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Josephineum

Wien: Museum der Wachspräperate. Das überschämendende Barockbild des Todes bekommt in den perfekt bleichen Wachspräperaten eines aufgeklärten Zeitalters etwas beunruhigend Nüchternes. Man will zeigen, transparent machen, was in uns drinnen ist, was uns umbringt irgendwann, aber man drapiert es auf Samt. Man bettet Tod und Verwesung. Die Glasaugen der Nerven- und Adermänner blicken, wie leer auch, voller Trauer aus den Glasvitrinen. Sie sind so allein. Die gesamte Sammlung ist Metapher; Metapher der entzauberteten Welt, die sich theatralisch mit Gefühl befüllt, und nur im schmalen Zwischenraum von entzauberter Nüchternheit und dramatisch verstaubtem Samt entsteht etwas wie ein Hinweisschild, was das denn nun sei, dies Leben. Ein Verbotsschild, wie jedes andere.
Die Schülerinnerinnen, dorthin gekarrt im Rahmen einer Exkursion, fallen, passend dramatisch, in Ohnmacht. Smashing Time.